Meine Mutter sagte in den Tagen nach diesem Zeugnis damals zu mir: „Bub, was soll aus Dir nur werden?“

Geschrieben von Volker Geyer am

Schule, Handwerk

Malerische_Wohnideen - Zeugnis Handwerk Marketing Vortrag 1

Mein Schulzeugnis von 1975 ist mit vier 5er Noten wahrlich keine Meisterleistung gewesen. Selbst vor meinen drei Kindern Julia, Florian und Philipp konnte ich dieses Papier nicht dauerhaft verschließen.

Es gab aber auch wirklich Wichtigeres, als in und für die Schule zu lernen, fand ich damals. Durch meine Klassensprecher-Pöstchen musste ich immer wieder an SV-Sitzungen teilnehmen und außerdem brauchten mich zahlreiche Schulsportmannschaften wie Fußball, Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Volleyball, Handball für ihre Wettkämpfe, die meistens während den Unterrichtszeiten stattfanden. Da kann man ja nun wirklich nicht mehr viel lernen, zwischendurch. Zumal die Nachmittags-Verabredungen mit meinen Fußballkumpels auf dem Bolzplatz ja nun auch von immenser, sportlicher und sozialer Wichtigkeit waren. Zum Lernen blieb nicht viel Zeit.

Mein Halbjahreszeugnis aus 1975 führte dazu, dass die zuständige Lehrerschaft des Wolfgang-Ernst Gymnasiums in Büdingen zusammen kam und beriet, was mit mir denn werden soll. Ein böser Bube war ich nicht, dumm ist auch was anderes, ich war „lediglich“ lernfaul. Als Sporttalent allerdings war ich auch in der Lehrerschaft geschätzt, was für mich damals ziemlich wichtig war.

„Volker, wenn Du Dich entscheidest nach der 10ten Klasse vom Gymnasium abzugehen, werden wir alles daran setzen und Dich unterstützen, dass Du ein einigermaßen ordentliches Abschlusszeugnis der mittleren Reife bekommst“ war das Ergebnis dieser kleinen Lehrerkonferenz.

Oh Gott! Meine Idee, nach dem Abitur Sport zu studieren, war in diesem Moment Vergangenheit. Zum Abitur hatte ich es nicht geschafft. Na ja, jedenfalls habe ich es mit dem Abschluss der 10ten Gymnasialklasse dann zur mittleren Reife geschafft, gerade so! Die Schule war mich los! Ich war damals 17, hatte in der siebten Klasse schon mal eine Ehrenrunde gedreht.

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern: „Bub, Bub, was soll aus Dir nur werden?“ sagte meine Mutter nach dieser Lehrerkonferenz sorgenvoll zu mir.

Und ich wurde: Maler und Lackierer!

… und zwar im elterlichen Betrieb. Weil: Wo sollte ich mich mit meinen „exzellenten“ schulischen Leistungen bewerben?

Aber dann, während meiner Ausbildung in der Malerlehre schließlich ist der Groschen gefallen. Fortan war ich plötzlich vor Ehrgeiz nicht mehr zu bremsen. Warum? Keine Ahnung!

Und ich wurde:

… Malermeister, Betriebswirt des Handwerks, EKS-Absolvent, Gründer des Firmennetzwerks Aperto, Inhaber einer UNI-MARKETING Trainerlizenz, KMU-Preisträger der Europäischen Kommission, Initiator der Handwerkerseite des Jahres und Vortragsredner bei einer EU-Ministerkonferenz

Für meine Mutter muss das wie ein Wunder gewesen sein.

Damals und heute - eins ist geblieben: Irgendwie war ich immer ein bisschen anders, als die meisten anderen. Ich befürchte, das wird sich auch in Zukunft nicht mehr ändern.

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